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Nicht identifizierbare Batterien

Die nicht identifizierbaren Batterien der Festung Trient

Alle diese Batterien sind zwar eingezeichnet,auch ihre Schussrichtung,allerdings fehlt der gesamte östliche Kartenteil.
Am Ende des Richtungspfeiles waren die Anzahl,Kaliber und Typ der Geschütze eingetragen.
Ausser einer Batterie,die vermutlich aus 4 Geschützen 12cm/61 im Bereich der Batterie Campel am Osthang des Kalisberges von Hand eingetragen wurde,befanden sich diese Batterien hauptsächlich im Bereich Civezzano, der Festung Monte Celva und der Bereiche Chegul-Marzola.
Betrachten wir diese fehlenden Batterien im Einzelnen und versuchen eine Hypothese aufzustellen,aus welchen Geschützen sie bestanden haben könnten.

Die schon oben angeführte Batterie im Bereich Campel ist bei dem Batteriezeichen von Hand mit 4 x 12cm/61 eingetragen worden,ihre Schussrichtung war Nord-Nordost.Ihr Zeichen war 11/IV.
In der Nähe eine Scheinwerferbatterie mit dem von Hand geänderten Zeichen IV/3 in IV/4 und der Angabe st.00.

Etwas weiter unterhalb im Bereich zwischen Dos Castion und Civezzano und oberhalb des Kavernenwerkes Castel Vedro ist eine weitere Batterie mit Schussrichtung Nordost,auch dort ist ausser des gezeichneten Batteriesymboles von Hand ein Geschützzeichen eingetragen worden,aber ohne weitere Angaben.
Auch ihr Zeichen wurde geändert von IV/2 in 10/IV .
Unterhalb dieser ,also immer im Bereich des Kavernenwerkes Castel Vedro eine weitere Batterie mit Schussrichtung Ost und der wiederum geänderten Bezeichnung
IV/1 in 9/IV.

Sollte es sich um das Kavernenwerk Castel Vedro handeln,und die geografischen Positionen stimmen in diesem Falle,so handelt es sich um die beiden Geschützkavernen dieses Werkes mit den oben erwähnten Schussrichtungen.
Diese Kavernen waren sehr klein und eng,ein 10cm oder 12cm Geschütz hätte dort in keinem Falle Platz gehabt,schon bei einem Geschütz des Types 9cm/4 hätte ich meine Zweifel,die 7cm/75 aber hätte zweifelsohne hineingepasst.

Sollte es sich hingegen um ausgelagerte Geschütze des bereits aufgegebenen Hauptwerkes Civezzano handeln oder um die bereits gestrichenen Geschütze der Armierung der oberen Strassensperre Civezzano,handelt es sich um oberirdische Stellungen.
In diesem Falle kann man annehmen,das es sich um grössere Geschütze handeln muss.
Im Hauptwerk Civezzano waren (1909) 3 x 15cm/61 und 5 x 12cm/61 in Stellung sowie 2 x 9cm/75/96.

In der oberen Strassensperre 2 x 12cm/61.

Zieht man davon die 4 x 12cm/61 der Batterie bei Campel ab,
verbleiben 3 x 15cm/61 und 3 x 12cm/61,sowie die beiden 9cm/75/96,die alle in andere Stellungen verbracht wurden.
Naheliegend ist,das sie in der Nähe aufgestellt wurden,allein schon aus dem Grunde die Verteidigungsfähigkeit der Sektion IV zu erhalten.

Betrachten wir die untere Strassensperre Civezzano.
Auch diese Batterie,bestehend aus 3 Kavernengeschützen ist mit Schussrichtung Ost eingetragen.
Bei dieser Stellung handelt es sich um die ältesten Kavernenanlagen der Festung Trient,sie wurden schon zwischen 1869 und 1872 (Quelle:Nicola Fontana,K.u.K. Werk Dossaccio)angelegt.
Die Bewaffnung bestand aus (1909) aus 3 x 8cm/95 Geschützen.



Alle weiteren unbekannten Batterien befinden sich in der Sektion III.
Genauer gesagt: In den Bereichen Roncogno-Monte Celva und dem anschliessenden Bereich Monte Chegul-Marzola Massiv.

Bis auf 1 oder 2 (?) Batterien der Haubitzen 10cm/99 handelt es sich auschliesslich um eingetragene Batterien mit Geschützen 9cm/75,so das man von der berechtigten Annahme ausgehen kann,das es sich auch bei diesen Batterien um 9cm/75 handeln könnte.

Zusammengefasst lässt sich sagen:

Im Bereich der Sektion IV sind es insgesamt 4 Stellungen,davon konnten 2 Stellungen idenzifiziert werden:

Campel mit 4 x 12cm/61

Und

Untere Strassensperre Civezzano mit 3 x 8cm/95

Im Bereich Roncogno-Monte Celva-Monte Chegul-Marzola Massiv (Sektion III)handelt es sich um insgesamt 10 Batterien mit Schussrichtung Ost bis Südost.



Als gesichert kann somit gelten,das die Festung Trient zum Zeitpunkt der Gültigkeit der Karte der Artilleriestabsabteilung Trient mit 207 Geschützen bewaffnet war.

Rechnet man die unbekannten Batterien mit jeweils 2 Geschützen hinzu,käme man auf eine Bewaffnung von 207 + 24 = 231 Geschütze.



Volker jeschkeit,Villamontagna-Trient ,23.03.04