Busa Granda

Berichte 2003/2004

Der Eingang
Der Eingang mit Markus - Pfingsten 2003. Kaverne 1 C
  • 1. Eigene Erkundung (2003)
  • 2. Erkundung durch Volker 2003/2004
  • 3. gemeinsame Erkundung 2004

Als wir 2003 auf unserer Expedition durch die Festungswerke waren, bat uns Uli, das Kanonen- bzw. Ersatzwerk "Busa Granda" zu suchen. Er selbst hatte es noch nicht besucht bzw. gefunden und war auch nur im Besitz von wenigen Informationen.
Auch unser Interesse war geweckt und wir machten uns auf die Suche. Nach einiger Wanderzeit auf einem steilen Pfad, erreichten wir einen Weg kurz unterhalb vom Gipfel und sahen auch schon die erste in den Fels geschlagene Öffnung, die sich bei näherem Betrachten aber nicht als Einstieg eignete, weil sie verschüttet war.

Zuerst machten wir eine kleine Pause und besichtigten das Gipfelplateau. Außer zwei, zum Teil verschütteten Schächten war nicht viel zu sehen. Renate und Markus wollten noch die Sonne genießen und so untersuchte ich alleine die Umgebung.

Unterhalb des Plateaus fand ich die Überreste eines Kampfgrabens und folgte durch den dichten Bewuchs seinem Verlauf. Dabei fand ich eine eingestürzte Kaverne und einige Mauerreste. Anschließend kehrte ich zu meiner Familie zurück und wir machten uns auf den Rückweg.

Kurze Zeit später tauchten aber am Wegrand zwei große Betonbögen auf, die sich dann als die Überreste von Kavernen erwiesen. Nun wollten wir aber doch wissen, ob es nicht doch in das Werk reinging und wir nahmen unsere Scheinwerfer.
Die erste Kaverne war fast bis zur Decke mit Schutt verfüllt und meines Erachtens auch nicht begehbar, bei der zweiten war es zwar genau so, aber man konnte gebückt durchkriechen. (Siehe Bild mit Markus). Am Ende der Kaverne fand sich ein Gang, der aufwärts ins Innere verlief. Obwohl er mit Steintrümmern übersät war, wagte ich den Einstieg. Doch der Gang endete nach einigen Metern vor einem Quergang, dem der Boden fehlte und von dem ich nicht wußte, wie tief es dort runterging. Auch das viele lose Gestein drohte abzurutschen und mich mitzureißen. So beließ ich es dabei, den Quergang so gut wie es ging auszuleuchten. Mehr als eine Kaverne gegenüber und eine weitere im Hintergrund konnte ich nicht erkennen. Damals hatte ich auch schon die Vermutung, dass es sich um einen weiteren Quergang handeln könnte.
Ich machte ein Foto vom Eingang (meine Digi-Kamera hatte wieder einen Hänger) und nahm nach unserer Rückkehr in Kolbermoor mit Uli Kontakt auf und schickte ihm Zeichnungen von dem, was ich herausgefunden hatte.

Volker erkundete teilweise das Werk nach unserem Besuch und dann gemeinsam mit uns im Jahr 2004 (siehe Überschriften oben - neben dem Marginalbild)

Im Herbst 2003 wüteten dann in dieser Gegend enorme Unwetter und Stürme und verwüsteten das ganze Gelände.
Als Volker Jeschkeit, der zu diesem Zeitpunkt schon eng mit Uli zusammenarbeitete, das Werk untersuchte, stellte er fest, dass durch die Unwetter einiges zum Vorschein kam, das ich Pfingsten noch nicht sehen konnte. Entwurzelte Bäume legten weitere Mauerreste frei, auf dem Gipfelplateau bildete sich eine Senke heraus, die damals noch nicht da war usw.
Volker stieg dann durch die Kaverne, durch die ich auch rein bin, ein und konnte diesmal den Quergang (der sich als zweiteilige Zisterne erwies) betreten, von dem er einige Fotos mitbrachte. Auch er legte Zeichnungen und Fotoserien an, die er Uli überließ und auch auf seiner Website veröffentlicht wurden. Meine kleine Kaverne im Hintergrund und der weitere Quergang tauchten weder auf den Zeichnungen noch in den Fotos auf.

Das Werk ließ uns keine Ruhe:
Ich war aufgrund Volker´s Berichten mit meinem Beobachtungsstand nicht zufrieden, weil es einige Unstimmigkeiten gab, Volker wollte auch nochmal hin und Uli - war ja sowieso noch nicht da und wollte es unbedingt sehen.
Also bot sich an, es gemeinsam genau zu erforschen, bevor alles einstürzte.
Und so starteten wir an diesem Pfingstsamstag unsere Exkursion, die hochinteressante Ergebnisse lieferte.

Weil wir im Herbst des gleichen Jahres noch einmal für drei Tage nach Levico fuhren, sind wir dann auch noch einmal nach Busa Granda gegangen um uns die Sturmschäden anzusehen. Dabei wurde dann der obere Betonrahmen der 1. Kaverne (1 A) sichtbar, die wir bei unserer gemeinsamen Unternehmung im Inneren nur verschüttet vorfanden.

Busa Granda 2018

Ergänzender Nachtrag, Juni 2018:

In den Jahren von 2014 - 2016 wurde unter intensiver Mitwirkung von Volker das Ersatzwerk wieder hergerichtet. Alles wurde im Original belassen, einzige Änderungen waren die Installation der Beleuchtung und die Absperrung sämtlicher Eingänge.

Das machte uns neugierig und ich fragte bei der Gemeinde Vignola an, ob das Werk geöffnet war, weil die Angaben im Internet nicht immer stimmten. Leider kam keine positive Antwort, Busa Granda war bis auf weiteres wegen der schlechten Witterung geschlossen.

Da wir sowieso Appetit auf ein gutes Essen hatten, fuhren wir dann am Freitag nach Compet. Die Witterung war einigermaßen gut, wolkig aber ohne Regen und so beschlossen wir, uns das Werk wenigstens von aussen anzusehen, um einen Eindruck zu bekommen. Über die Forststrasse erreichten wir dann das Werk und von dem Anblick der sich hier geboten hat, waren wir positiv überrascht.
Hier wurde wirklich eine originalgetreue Restaurierung durchgeführt!

Während wir die aufgestellten Bilder betrachteten und ich zum Vergleichen Fotos von den Kaverneneingängen machte, über die wir 2004 eingestiegen sind, kam ein kleiner Kombi die Strasse hochgefahren und blieb direkt vor den Eingängen stehen. Dann stiegen zwei Männer aus und ich habe mir erlaubt, sie anzusprechen. Der ältere der beiden sprach ein eingermaßen verständliches Englisch und so fragte ich ihn, ob es eine Möglichkeit gäbe, das Werk auch von innen zu besichtigen. Darauf erklärte er mir, dass sie zwar hier etwas arbeiten müssen aber auch die Zeit hätten, uns reinzulassen und uns durch die Anlage zu führen. Gerne willigten wir ein und das war für uns ein unvergleichliches Erlebnis, vor allem auch, weil wir zwei professionelle Führer hatten und gleichzeitig in den Genuss einer privaten Führung ohne Zeitvorgabe kamen!

Was wir hier gesehen haben, möchte ich Euch auf einer separaten Seite natürlich nicht vorenthalten.

Doch vorher empfehle ich, noch eine kleine Zeitreise ins Jahr 2004 zu machen und die Bilder der damaligen Erkundung anzuschauen. Diese sind auch sehr interessant und dienen auch zum besseren Verständnis bei den Bildern von 2018. Die Seiten von 2004 entsprechen deshalb auch dem damaligen Stand! Hier gab es noch keine elektrische Beleuchtung und alles spielte sich im Licht unserer Handscheinwerfer und Helmlampen ab, drehte man das Licht weg, versank alles wieder in vollständiger Dunkelheit.

Auf der Seite "Busa Granda 2004 / 2018" findet Ihr dann auch einen Grundriss des Werks, den ich von einer Infotafel nachskizziert und dann auf dem PC neu gezeichnet habe.

Hinweis: Manche Bilder von 2004 kann ich dem entsprechenden Standort leider nach den vielen Jahren nicht mehr ganz nachvollziehen. Es sind unter anderem auch Fotos von Uli dabei, die er mir nach unserer Expedition 2004 zur Verfügung gestellt und für die Veröffentlichung auf meiner Homepage freigegeben hat.
Bilder von Markus sind so gekennzeichnet: (MF)

Die Sensation - Gemeinsame Erkundung 2004

Pfingsten 2004
Pfingsten 2004 Unsere kleine Expedition vor der Eingangskaverne


Und nun wird´s interessant:

Gruppenbild in der Hauptpoterne 2004

Wir nutzen Cookies auf unserer Website um diese laufend für Sie zu verbessern. Mehr erfahren